Über Recht & Unrecht

„Schuld“ ist kein Geheimtipp und Ferdinand von Schirach sicher kein Unbekannter. Das Buch ist ein Spiegel-Bestseller und die Verfilmungen jeglicher Schirach Bücher laufen regelmäßig im Fernsehen („Der Fall Collini“ ist als Kino-Hit wohl am bekanntesten). Doch wieso fesseln Schirachs Bücher so sehr & was macht gerade „Schuld“ so besonders?

Ich gebe zu, dass ich zu „Schuld“ eine persönliche Beziehung habe, da es das erste Buch war, dass ich von Schirach las. Nach der kurzen anfänglichen Unsicherheit, da es sich hingegen meiner Erwartung um Kurzgeschichten und nicht etwa um einen Roman handelte, war ich Feuer und Flamme und las das Buch an einem Tag durch. In den Kurzgeschichten erzählt Ferdinand von Schirach in unglaublich klarer Sprache und auf eindrucksvolle Art Geschichten, die ihm im Laufe seiner Karriere als Strafverteidiger begegnet sind. Da ist zum Beispiel das Mädchen, deren Leben von den Männern einer Blaskapelle mitten in der Öffentlichkeit zerstört wird. Da ist der Internatsschüler, der im Namen der Illuminaten fast zu Tode gefoltert wird. Und da ist die Ehefrau, deren brutaler und sie misshandelnder Ehemann auf einmal tot aufgefunden wird. Keine Kurzgeschichte gleicht der anderen und dennoch stellt der Berliner Strafverteidiger in allen die gleichen Fragen: Was ist Gut und was ist Böse? Was ist Recht und Unrecht? Schuld und Unschuld? Und wie steht es um unsere persönliche moralische Verantwortung?

Wenn du dich den Fragen annehmen & in die Welt Schirachs eintauchen möchtest, findest du HIER den Link zum Buch. Wer „Schuld“ schon kennt, aber auch an Kurzgeschichten interessiert ist, dem empfehle ich Schirachs weitere Erzählbände „Verbrechen“ & „Strafe“ (& eigentlich jedes Buch, das er geschrieben hat).