Seien wir mal ehrlich: Veränderungen steht man doch grundsätzlich erstmal skeptisch gegenüber, oder? Egal wie aufgeschlossen, spontan und offen man ist – Veränderungen tragen automatisch immer einen Hauch Ungewissheit mit sich, vor dem wir uns nicht verschließen können. Vielleicht ist es auch deswegen manchmal so schwierig, Veränderungen aktiv anzugehen, obwohl sie schon lange im Raum stehen und dadurch einen (klaren) Blick auf die Zukunft verhindern. Wir haben selbst im letzten Jahr viele große Entscheidungen getroffen/ treffen müssen, die allerhand Veränderungen mit sich gebracht haben. Und was sollen wir sagen? So schwierig es manchmal war und so sehr wir gezweifelt, gebangt und auch gekämpft haben, so froh sind wir jetzt über jede dieser Entscheidungen. Aber keine Angst, hier soll es nicht um riesige lebensverändernde Entscheidungen gehen, sondern viel mehr um die kleinen Veränderungen, die wir Tag um Tag vor uns herschieben, weil sie eben klein und unbedeutend erscheinen. Doch damit ist jetzt Schluss!
Fangen wir mit den Basics an: Wir sind definitiv kein Psychologie-Magazin, aber um die Macht der Veränderungen richtig verstehen zu können, machen wir einen kleinen Ausflug in die Psychologie. Und zwar steigen wir beim „Status Quo Bias“ ein. Der Status Quo Bias ist eine kognitive Verzerrung, die dafür sorgt, dass wir den Ist-Zustand (unseren aktuellen Status Quo) bevorzugen.
Dieser Status Quo Bias trifft dabei viel häufiger ein, als man im ersten Moment jetzt wahrscheinlich von sich denkt: Im Supermarkt beim Kaufen der immer gleichen Produkte, im Restaurant beim Lieblings-Essen, den Wochenend-Aktivitäten, der Fahrt ins Büro, … – bei beinah jeder Entscheidung entscheiden wir uns automatisch für das Bekannte.
Warum wir das tun? Dafür gibt es zwei Faktoren. Zum einen wollen wir natürlich nicht enttäuscht werden und entscheiden wir uns für den Status Quo, die bekannte Wahl, ist die Wahrscheinlichkeit enttäuscht zu werden einfach kleiner. Zum anderen liegt das an der Masse an Auswahl-möglichketen, die wir haben. Je größer die Auswahl, desto schwerer fällt es uns, uns generell zu entscheiden und da ist das Gewohnte einfach die sichere Wahl.
Achtet mal darauf, in welchen Situationen und vor allem wie oft ihr euch für euren Status Quo entscheidet!
Wir wissen jetzt, warum uns Veränderungen & besonders Entscheidungen, die zu Veränderungen führen nicht leicht fallen, doch damit beginnt unser Thema eigentlich erst. Schließlich heißt der Artikel „Embrace the change“ und nicht „Hide from change“. Die Frage ist jetzt also: Wie gehe ich Veränderungen aktiv an und etabliere neue Gewohnheiten?
Bei größeren Veränderungen bzw. beim Aufbau einer neuen Routine ist es wichtig, sich ein konkretes Ziel zu setzen. „Ich möchte weniger Fleisch essen“ ist zum Beispiel kein konkretes Ziel, besser wäre „Ich möchte x Tage die Woche auf Fleisch verzichten“. Dann gilt es sich den Weg zum Ziel in viele kleine Schritte zu unterteilen und diese als Zwischenziele auch zu feiern. Grundsätzlich ist die Belohnung einer der wichtigsten Faktoren bei Veränderungen, da das Gehirn lernen muss, dass es sich lohnt, etwas Neues getan zu haben. Auch die Belohnung darf dabei nicht zu abstrakt oder zu weit in der Zukunft liegen. Als Beispiel: hat man es geschafft, die Woche an x Tagen auf Fleisch zu verzichten, gibt es am Sonntag zum Nachtisch das Lieblingsdessert. Hört sich banal an, unser Gehirn kann aber so am leichtesten ein Verlangen nach Veränderung aufbauen.
Außerdem kann es helfen, Veränderungen mit Hilfe von Listen aktiv zu planen oder auch das soziale Umfeld mit einzubeziehen. Hat man einen „Change-Buddy“ an seiner Seite, motiviert man sich gegenseitig und wird seltener schwach, wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen.
Doch wie lange braucht es, um eine neue Gewohnheit/eine Routine aufzubauen? Laut britischen Forschern 66 Tage mit so wenig Ausnahmen wie möglich. Denn jeder Tag, an dem wir „aussetzen“, ist ein Anreiz für unser Gehirn, uns unsere alten Verhaltensmuster wieder schmackhaft zu machen – kleine/r Snitch. Wir wollen nicht lügen, 66 Tage ist eine ganz schön lange Zeit. Umso wichtiger ist es, sich kleine Ziele zu setzen, sich zu belohnen, sein soziales Umfeld mit einzubeziehen und die eigenen Entscheidungsmuster immer wieder zu hinterfragen und sich aktiv für die Veränderung zu entscheiden.
So, das war jetzt ganz schön viel Hintergrund und Theorie, kommen wir also mal zu ein paar Praxisbeispielen. Wie schon erwähnt, haben Leonie und ich letztes Jahr mit der Übernahme von sturbock eine riesige, wichtige und irgendwie auch lebensverändernde Entscheidung getroffen. Aber um die soll es hier gar nicht gehen, denn vor diesen steht man (Gott sei Dank) nicht allzu oft, sondern vielmehr um die kleinen alltäglichen.
So wollte Leonie Anfang des Jahres zum Beispiel wieder mehr in ihre Sportroutine hineinfinden. Ihr Ziel: an fünf Tagen die Woche eine kleine Runde draußen joggen. Dabei kam es ihr auf keine Geschwindigkeit oder auf eine bestimmte Strecke an, es ging einzig und allein um die Bewegung. Obwohl Leonie joggen hasst (& jetzt mal ehrlich, wer nicht?) hat sie sich in den letzten Monaten diese neue Routine erarbeitet. Mittlerweile gab es als Belohnung neue Laufschuhe und „joggen“ steht als Termin fix in ihrem Kalender.
Ich, Enea, hatte Anfang des Jahres das Gefühl, dass ich zum einen morgens nicht aus dem Bett komme und mir am Tag neben Arbeit, Haushalt, Beziehung und Hund irgendwie nicht genug Zeit für mich bleibt – sei es, um zu lesen, Yoga zu machen, für meine Beauty-Routine, ganz egal. Also habe ich meinen Wecker auf 05.50 Uhr gestellt. Der Plan: 10 Minuten zum wach werden & dann eine Stunde Zeit für mich, bevor es mit dem Alltag los geht. Obwohl ich überhaupt kein Problem mit frühem Aufstehen habe, ist ein Weckerklingeln vor 6 Uhr doch eine Herausforderung und ich geb zu: ich steh nicht jeden Morgen energiegeladen im Bad und überlege, wie ich meine Stunde nutzen kann. Ich wache allerdings jeden Morgen pünktlich um 05:50 Uhr auf und überlege mir, nach was mir heute ist. Hab ich Lust auf Bewegung, schmeiße ich mich in meine Sportklamotten. Bin ich noch nicht ganz fit, schnappe ich mir mein Buch und lese eine Weile. Und bin ich wirklich müde, dann stelle ich meinen Wecker auf eine Stunde später und genieße die „dazugewonnene“ Zeit im Bett. Fazit: Mittlerweile ist das Weckerklingeln um 05:50 Uhr gar kein Schock mehr und ich entscheide mich jeden Morgen bewusst dafür, was ich mit meiner Zeit machen möchte :)
Zum Abschluss ist es nochmal wichtig zu sagen, dass Veränderungen keinesfalls groß sein müssen oder man gleich eine neue Routine etablieren muss (auch wenn das definitiv helfen kann, wie wir jetzt wissen). Manchmal sind es auch die kleinen Entscheidungen, die wir wieder bewusster und auch aktiver angehen sollte. Kleine Dinge, auf die man achten und sich bewusst entscheiden kann, sind zum Beispiel:
Wie immer gilt auch hier: es kommt nicht darauf an, etwas perfekt zu machen oder sich gar zu perfektionieren, sondern vielmehr, seine Entscheidungen bewusst zu treffen und keine Angst, vor Veränderungen/etwas Neuem zu haben. Wir bei sturbock versuchen euch mit nachhaltigen, stilvollen Produkten zu einem bewussteren Leben zu inspirieren und freuen uns jeden Tag, dass ihr Teil unserer Reise seid. EMBRACE THE CHANGE!
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