Bad Boll. Eine kleine Gemeinde am Fuße der schwäbischen Alb mit gerade einmal knapp über 5000 Einwohnern. Felder und Wiesen soweit das Auge reicht. Im Hintergrund von Bad Boll sieht man die schwäbische Alb und den kleinen Ortsteil Eckwälden, den wir besuchen. Er besteht ungelogen aus nur einer Hauptstraße. Und genau hierhin hat es Leonie und mich an einem sehr, sehr heißen Sommertag im August verschlagen. Warum? Um eine unserer liebsten Naturkosmetikmarken zu besuchen: Dr. Hauschka <3
Schon seit dem Jahr 1967 gibt es Dr. Hauschka Naturkosmetik – und zwar von Stunde eins an in Bad Boll / Eckwälden. Der Raum, in dem wir eine ausführliche Einführung in die breite Produktpalette der Naturkosmetikmarke bekommen, war früher tatsächlich das Wohnzimmer einer Mitgründerin der Firma. Zusammen mit dem Wissenschaftler Rudolf Hauschka, der bereits in den 30er Jahren eine Methode entwickelte, Heilpflanzen ohne ALkohol zu extrahieren, um Arzneimittel herzustellen, entstand die Idee heilender Kosmetik, die dann 1967 unter dem Namen “Dr. Hauschka Heilende Kosmetik nach Elisabeth Sigmund” auf den Markt kam: “Unsere Naturkosmetik ist menschengemäß konzipiert, sie macht die Heilkräfte der Natur für die Hautpflege nutzbar. So ist verträgliche und heilende Kosmetik unser Ziel – und Naturkosmetik zwangsläufig der Effekt.” Diese Werte wurden in den letzten 50 Jahren nicht vergessen, sondern ausschließlich weiterentwickelt. Das wird einem schnell klar, wenn man sich mit den Produkten beschäftigt.
Noch heute sind einige Produkte im Sortiment, die schon seit Stunde eins dabei sind. So zum Beispiel die Gesichtswaschcreme – eine rückfettende Reinigung mit Mandeln. Die Idee zu diesem Produkt stammte von Elisabeth Sigmund, da schon ihre Mutter eine reine Mandelpaste nutzte, um ihr Gesicht zu reinigen.
Auch die abendliche Pflegekombination aus Gesichtstonikum und einem Serum wurde von Elisabeth Sigmund selbst entwickelt und getestet. Dafür hat sie sich selbst einen Halbseitentest unterzogen: Eine Gesichtshälfte wurde mit einem Gesichtswasser gepflegt, die andere mit einer reichhaltigen Creme. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die fettfrei versorgte Gesichtshälfte deutlich rosiger und klarer war. An sich kann man das Ganze als Art “Intervallfasten” für die Haut bezeichnen – die Haut hat nachts ihre Regenerationsphase, in der sie acht Mal so viel Zellteilung betreibt und möchte dabei oft nicht durch schwere, fettige Produkte gestört werden. So unterscheidet sich die Dr. Hauschka Nachtpflege von anderen Abendroutinen.
Grundsätzlich wird bei Dr. Hauschka die gesamte Pflegeroutine als Erlebnis für sich selbst betrachtet und als Ritual zelebriert. Es geht der Naturkosmetik-Marke darum, den Körper ganzheitlich zu betrachten und auch so zu pflegen. Sich und seiner Haut etwas Gutes tun – das steht bei Dr. Hauschka an oberster Stelle.
Den Sauerklee habt ihr alle schon mal gesehen – wenn ihr im Wald genau hingeschaut habt, denn man findet ihn unter Nadelbäumen. Der Sauerklee ist nämlich sehr sensibel und gerne vor Licht und Regen geschützt. Deshalb wird er bei Dr. Hauschka bei der Pflege für sensible Haut, zum Beispiel im Lavendel-Sandelholz Körperbalsam.
Auf den akkurat ausgerichteten Blättern des Brutplatts befinden sich ganz viele kleine Ableger. Dazu hat sie einen großen Feuchtigkeitsspeicher angelegt und wird in Produkten verwendet, die besonders viel Feuchtigkeit spenden sollen. Zum Beispiel in der Regenerations-Serie oder in der Handcreme.
Bereits in den 60er Jahren wurden die Zaubernuss-Sträucher im Heilpflanzengarten angepflanzt. Sie wachsen recht langsam, sind aber sehr robust. Das Besondere an der Zaubernuss ist der enthaltene Gerbstoff, der in Blatt und Rinde zu finden ist. Genau dieser Gerbstoff stärkt und pflegt die Haut – in fast allen Dr. Hauschka Kosmetikprodukten.
Während im Heilpflanzengarten von Dr. Hauschka auch Rosen zu finden sind, wird der Großteil der Damaszener-Rosen im Ausland angebaut. Hier unterstützt Dr. Hauschka Anbauprojekte in unter anderem dem Iran, in Bulgarien und in Afghanistan. Dort werden wunderschöne Bio-Rosen angebaut, die dann zum Beispiel für die Rosen-Tagescreme (auch ein Produkt der ersten Stunde) verarbeitet werden.
Wow, und das waren nur die Pflanzen, zu denen wir in einer Stunde in Ruhe etwas lernen konnten – da fehlen noch 145! Und auch wenn der Garten wirklich groß ist, reicht er natürlich nicht, um Dr. Hauschka und die WALA komplett mit Pflanzen zu versorgen. Dafür investiert das Unternehmen in ökologische Anbauprojekte in Deutschland sowie weltweit, bestellt Felder beim nahe gelegenen Demeter-Bauernhof, dem Sonnenhof, und setzt auf Wildsammlungen; u.a. auf der schwäbischen Alb. Es wird schnell klar, dass hier viel Aufwand und Fürsorge in das Pflanzenwissen und die daraus resultierende Pflanzenpflege gesteckt wird. Das Ergebnis sind Produkte, in denen jahrelanges Wissen, Erfahrung und natürlich auch eine Menge Natur steckt.
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