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Ein Blick hinter die Kulissen: Zu Besuch bei Klöber

Auf der Suche nach den perfekten Bürostühlen

Als wir letztes Jahr in unser neues Büro eingezogen sind, stand schnell fest: Wir wollen stylische, regionale und vor allem nachhaltige Büromöbel. Doch gerade beim Thema Schreibtischstühle war das gar nicht so leicht. Nach langer Suche sind wir schließlich auf Klöber gestoßen. Nachdem uns die Ästhetik auf der Website gleich abgeholt hat, haben auch die ersten Gespräche schnell deutlich gemacht, dass Klöber und sturbock dieselben Werte teilen: Nachhaltigkeit, Qualität und durchdachtes Design. Dazu kommt, dass der Firmensitz und die Produktion am Bodensee, also nur eine 2-stündige Autofahrt von uns entfernt sind. Die Möglichkeit, bei der Herstellung unserer eigenen Stühle mit dabei zu sein und uns ein genaues Bild von dem Unternehmen zu machen:

Klöber: Wo Ergonomie auf Design trifft

Klöber steht für die Kunst des Sitzens – die perfekte Verbindung von gesundem Sitzen, zeitlosem Design und verantwortungsbewusstem Umgang mit Ressourcen. Die Geschichte des Unternehmens beginnt mit einer mutigen Frau: Margarete Klöber. In den 1930er-Jahren erkannte sie als junge Fremdsprachenkorrespondentin, dass ergonomische Sitzmöbel die Arbeitswelt revolutionieren könnten. Mit 25 Jahren gründete sie ihre eigene Fabrik für Gesundheitsstühle und setzte mit dem Modell „Polstergleich“ erste Maßstäbe in Sachen Komfort und Ergonomie.

Heute verbindet Klöber Innovation mit Tradition. Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Philosophie und dabei eine abolute Selbstverständlichkeit für das Unternehmen: Der Einsatz neuer Rohstoffe wird auf das Nötigste reduziert, stattdessen wird auf hochwertiges Recyclingmaterial gesetzt. Die Produktion findet ausschließlich in Owingen am Bodensee statt, von der ersten Skizze des Inhouse Designers bis hin zum fertigen Stuhl, der in alle Welt versendet wird. Jeder Arbeitsschritt erfolgt mit größter Sorgfalt und nach strengen Qualitätsrichtlinien – das merkt man jedem Klöber-Stuhl an.

Von der Idee zum fertigen Stuhl – Ein Besuch in der Produktion

Unser Besuch bei Klöber beginnt dort, wo die Stühle ihren Ursprung haben – in der Produktion. Wir sind live dabei, wenn aus hochwertigen Materialien unsere eigenen individuellen Sitzmöbel entstehen.

Stoffzuschnitt: Der Beginn der Reise

Jeder Stuhl beginnt mit der Auswahl des perfekten Bezugsstoffs. Klöber bietet unzählige Varianten, darunter zum Beispiel auch exklusive Stoffe von Kvadrat, für die wir uns bei unseren Stühlen entschieden haben. Sobald ein Kunde seinen Wunschstuhl konfiguriert hat, wird der gewählte Stoff aus dem Lager geholt, geprüft und dann richtig zugeschnitten. Nachhaltigkeit spielt hier eine große Rolle – durch intelligente Schnittmuster wird Verschnitt minimiert. Doch das ist erst der erste Schritt: Der Stoff wird nun mit seinem Begleitpapier, einer Art “Personalausweis” versehen, auf dem alle Infos und Konfigurationen zu lesen sind und der Produktionsprozess beginnt. 

Selbstverständlich kann man bei Klöber auch Stühle mit Leder konfigurieren. Leder wird allerdings nicht geschnitten, sondern gestanzt – ein traditionelles Verfahren, das Präzision und Erfahrung erfordert. Jedes Lederstück wird sorgfältig und von Hand geprüft, um Unreinheiten und Narben zu vermeiden. Das Lederlager wird sogar mit einer speziellen Befeuchtungsanlage ausgestattet, um das Material geschmeidig zu halten.

Feinste Handarbeit in der Näherei

Nach dem Zuschnitt geht es in die Näherei. Die Näherei selbst ist ein abgegrenzter Bereich der Produktionshalle, der Konzentration und Präzision ermöglicht. Hier vernähen erfahrene Mitarbeiter:innen – manche schon seit Jahrzehnten – die verschiedenen Stoffe. Hierbei kommen zwei unterschiedliche Nähverfahren zum Einsatz, die perfekt an die jeweiligen Stühle und deren Polsterungen angepasst sind. Handarbeit an der klassischen Nähmaschine wird hier großgeschrieben, sodass jeder Stoff durch die erfahrenen Hände der Näher:innen geht. Insgesamt nähen die 5 Näher:innen übers Jahr circa 110.000 Bezugstoffe!

Polsterei: Komfort trifft Handwerk

Nach der Näherei geht es in die Polsterei – man möchte ja schließlich bequem sitzen. Die Polsterung des Boxspring-Sitzes erfolgt in reiner Handarbeit und erfordert einiges an Kraft. Nachdem das Polster an den Stoff gedrückt wird, wird es mithilfe raffinierter Techniken befestigt – ein Seemannsknoten und eine Arterienklemme für einen festen Knoten haben sich über die Jahre etabliert. 

Dass hier wirklich noch alles in Handarbeit gefertigt wird, macht auch der nächste Schritt deutlich. Mit sehr viel Kraft und einer ganz bestimmten Technik, wird das von uns gewählte Netz über die Lehne des Stuhles gezogen. Hat man weder Kraft noch Technik bewegt sich der Stoff keinen Zentimeter – wie wir selbst am eigenen Leib erfahren dürfen. Während in der Produktion viel Wert auf eine Rotation, Arbeitssicherheit und Lärmschutz (jeder Mitarbeiter erhält einen für sie/in angepassten Gehörschutz), ist dies eine Arbeit, die fast ausschließlich den Männern vorbehalten ist.

Der Connex2 hat neben dem wahnsinnig bequemen Polstersitz noch zwei weitere Highlights: Zum einen besitzt der Stuhl eine automatische Synchronmechanik und passt sich den Bewegungen des Körpers ganz automatisch an. Dazu kann man sich zusätzlich für eine ergonomische Lordosenstütze entscheiden, die den unteren Rücken optimal unterstützt und dafür sorgt, dass man schön aufrecht sitzt. Die erste Idee für die Lordosenstütze hatte der Designer von Klöber Zuhause, nachdem er eine bewegliche Holzschlange in der Hand hatte. Auf diesem Konzept und dieser Beweglichkeit ist die Lordosenstütze sowie die 3D Rautenstruktur des Rückens entstanden.

Montage: Präzision und Perfektion

Die letzte Station ist die Montage. Besonders eindrucksvoll ist die Montagestrecke: Nachdem das Begleitblatt des Stuhls gescannt ist, wird jeder Schritt per Lichtsignal geleitet – das jeweils relevante Werkzeug und die passenden Teile werden exakt angezeigt, um Fehler zu vermeiden. Gerade bei individuell konfigurierten Stühlen und Einzelteilen in den verschiedensten Farben und Konfigurationen ist diese Präzision essenziell.

Finale Kontrolle und Versand

Nach etwa einer Stunde in der Produktion sitzen wir auf unserem eigenen, frisch gefertigten Schreibtischstuhl. Doch bevor er das Werk verlässt, durchläuft er die Endabnahme. Hier werden alle Funktionen – von der Höhenverstellung bis zur kippbaren Lehne – auf Herz und Nieren geprüft. Rund 60 Stühle pro Tag durchlaufen diese intensive Kontrolle.

Ein besonders amüsanter Test: Die Wärmefunktion einiger Modelle wird mit einem „Fake-Hinterteil“ geprüft. Zudem wird in einer schallisolierten Kammer mit einem Stethoskop ganz genau gelauscht, ob der Stuhl unerwünschte Geräusche macht. Erst nach bestandener Prüfung geht der Stuhl in den Versand – was heute produziert wird, wird bereits morgen ausgeliefert.

Das perfekte Design – bis ins kleinste Detail

Neben all der Handarbeit und Präzision darf natürlich auch das Design nicht zu kurz kommen. Gerade das CoMeet-Modell – der Name CoMeet besteht aus den Wörtern Coffee und Meeting – ist ein absolutes Designwunder und wurde auf der Grundlage des Archetyps Bürostuhl aus der Zeit des Polstergleich um 1930 entworfen. Der Stuhl hat mittlerweile über 1000 Konfigurations-Möglichkeiten, kann drinnen, draußen, im Office oder zuhause genutzt werden. Wir selbst haben uns für 4 ganz unterschiedliche Designs des Stuhls entschieden – von gepolstert über Holzlehne bis hin zu einem Stahl-Gestell – und können gar nicht sagen, welche unsere liebste ist. Und damit auch wirklich nicht vom Design ablenkt, setzt Klöber auf ganz dezente Logos auf seinen Produkten. 

Fazit: Handwerk und Innovation in Perfektion

Unser Besuch bei Klöber hat gezeigt, wie viel Handarbeit, Präzision und Know-how in jedem einzelnen Stuhl steckt. Vom ersten Zuschnitt bis zur Endabnahme ist jeder Schritt ein Meisterwerk der Fertigungskunst – durchdacht, nachhaltig und individuell. Ein Stuhl ist hier nicht einfach nur ein Sitzmöbel – er ist ein Unikat, das Komfort und Design perfekt vereint und wir freuen uns riesig, dass diese nun Teil unseres Büros sind.

Vor Ort in Owingen gibt es außerdem eine Ausstellung von Klöber. Hier kann man sich die verschiedenen Modelle genauer anschauen, Probesitzen und auch mehr über die Geschichte des Unternehmens erfahren. Wer in der gegen unterwegs ist, sollte au jeden Fall mal vorbeischauen!

Website: kloeber.com/
Instagram: @kloebersitzmoebel
Online-Shop: buerostuehle-4u.de
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